Nach zwei von Covid geprägten Jahren kehrte 2022 wieder etwas Normalität in Mzingazi ein. Das, obwohl die südafrikanische Wirtschaft weiterhin unter den Folgen der Pandemie leidet. Diese hat auch bei den Kindern und Jugendlichen Spuren hinterlassen. Bildungslücken, häusliche Gewalt und psychische Probleme nahmen zu: Das Team von Lungelo hat viel zu tun.
Dank einem von der AIDS Foundation Südafrika finanzierten Projekt haben auf dem Gelände von Lungelo eine Sozialarbeiterin und eine Pflegefachfrau ein fixes Büro, in dem Sprechstunden für Menschen aus der Umgebung abgehalten werden. Dies ist eine niederschwellige erste Anlaufstelle bei psychischen, medizinischen oder anderen Problemen. Falls nötig können die Jugendlichen an andere Stellen weiter verwiesen werden. Teams von Sozialarbeiterinnen und Gesundheitsfachkräften gehen zudem in lokale Schulen und klären Jugendliche über unterschiedliche Themen auf. Eine erste Phase dieses Projekts ging im Juni zu Ende und Lungelo musste sich erneut bewerben. Im September erhielt Mary Mlambo die Zusage für weitere drei Jahre. Das bedeutet gut bezahlte Arbeitsplätze für mehr als 20 Angestellte.
Daneben laufen verschiedenen Tätigkeiten im Zentrum von Lungelo. Die Kinderkrippe betreut täglich 40-50 Kinder und wird von ehrenamtlichen Helferinnen geführt. Wir unterstützen diese Freiwilligen mit einer monatlichen Entschädigung, die wir im nächsten Jahr auf erhöhen möchten. An den Nachmittagen finden weiterhin Hausaufgabenhilfe, Sport und andere Freizeitaktivitäten für Schulkinder statt. Auch an den Wochenenden ist immer etwas los, es gibt Anlässe für die Jugendliche zu aktuellen Themen, sowie Sport- und Kulturveranstaltungen.
2023 wird für Lungelo ein spezielles Jahr, denn 2013 wurde die Organisation von Mary Mlambo ins Leben gerufen. Das «Zentrum» bestand damals aus einer kleinen Holzhütte, in der sich Mary mit ein paar Jugendlichen traf, um über ihre Probleme zu sprechen, ihnen bei den Hausaufgaben zu helfen und gemeinsam zu singen. Ein Bildungszentrum mit Bibliothek und Computerraum sowie Sozialarbeiterinnen und Krankenschwestern schien ein weit entfernter Traum und nun, zehn Jahre später ist er, auch dank der grossen Unterstützung aus der Schweiz, Realität.




